Es ist für eine erfolgreiche Wundbehandlung wichtig, neben der Wunde die gesamte gesundheitliche Situation von den Nebenerkrankungen bis zur Lebenslage des Betroffenen in den Blick zu nehmen. Das geht nur mit einem multiprofessionellen Ansatz, der die ärztlich-medizinische Seite genauso betrachtet, wie die pflegerische und soziale Komponente, der einen Verschluss der Wunde zum Ziel hat.
Wenn eine Wunde nicht heilt, hat das einen Grund. Oft steckt eine gefäßbedingte Durchblutungsstörung dahinter – beispielsweise ein diabetisches Fußsyndrom – die zu einer Unterversorgung des Wundgebiets mit Sauerstoff und Nährstoffen führt.
Auch eine eingeschränkte Herz- oder Nierenleistung oder Autoimmun- und Hauterkrankungen können die Wundheilung stören. Es geht also erst einmal darum diese Grunderkrankung zu diagnostizieren und zu behandeln.
Andere häufige Formen chronischer Wunden sind venös bedingte Unterschenkelgeschwüre oder Wundliegegeschwüre, der sogenannte Dekubitus. Gemeinsam ist ihnen, dass die Durchblutung im Wundgebiet gestört ist und als erstes Ziel der Behandlung wiederhergestellt werden muss.
Wunde ist nicht gleich Wunde
Parallel zu der so wichtigen Behandlung der Grunderkrankung wird die Wunde spezifisch versorgt. „Die Wundbehandlung beginnt meist mit der Säuberung der Wunde. Dafür nutzen die ärztlichen Kollegen verschiedene Verfahren“, erklärt Felix Grassoff vom MeckCura Pflegedienst. „Beispielsweise kann eine Wunde chirurgisch, biomechanisch oder ultraschallgestützt gesäubert werden. Die Verfahren lassen sich auch miteinander verknüpfen.“
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Verbandstechnik und Verbandsmaterial, die eine Wundheilung entscheidend unterstützen. Tatsächlich unterscheidet sich die Versorgung von chronischen Wunden in diesem Punkt sehr stark von der Behandlung einer einfachen, komplikationsfreien akuten Wunde, wie beispielsweise einer oberflächlichen Schnittverletzung.